Psychotherapie Informationen

Es gibt verschiedene durch den G-BA für GKV anerkannte Psychotherapie Verfahren (hier tragen Krankenkassen Behandlungskosten): 

  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • Psychoanalyse
  • Systemische Psychotherapie

Weitere wissenschaftlich anerkannte Verfahren sind (hier tragen Krankenkassen keine Kosten, obwohl die Wirksamkeit belegt ist):

  • Gesprächspsychotherapie
  • Hypnotherapie

Es gibt bei der Behandlung von psychischen Störungen (wie z. B. Depression) eine freie Wahl, zu welcher Therapeutin oder welchem Therapeuten (mit Ausbildung in einem der genannten Verfahren) man in Behandlung gehen möchte. Auch besteht die Möglichkeit (bei Indikation und Notwendigkeit) einer medikamentösen Begleitung. Dies wird aufklärend in der Sprechstunde und Probatorik erörtert (Behandlungsmöglichkeiten, Risiken, Chancen von Psychotherapie). Welches Therapieverfahren grundsätzlich bei welchem Störungsbild eindeutig überlegen ist, ist nur schwer zu beantworten. Es gibt jedoch Tendenzen wie z. B. die, dass (K)VT bei Angststörungen / Phobien leicht überlegen zu sein scheint.

Die Frage, ob Psychotherapie grundsätzlich wirksam ist, lässt sich mit einem klaren „Ja“ beantworten. Hierzu gibt es Wirksamkeitsstudien aus verschiedenen Disziplinen, u. a. neuropsychologischer Forschung. Es zeigt sich beispielsweise eine Veränderung in der Aktivität neuronaler Areale (z. B. Verringerung neuronaler Aktivität der Areale, die mit Angst assoziiert sind, oder das Wachstum neuer Neuronen im therapeutischen Lernprozess).

Der Erfolg von Psychotherapie ist abhängig von vielen Faktoren (u. a. Grawe):

  • Art und Ausmaß der Erkrankung / Probleme (Chronifizierung / Schwere)
  • Möglichkeit zur Veränderung (Rahmenbedingungen, Persönlichkeit)
  • Arbeitsbündnis Behandler_innen / Patient_innen (Therapeutische Beziehung)
  • Angemessenheit und Machbarkeit der Therapieziele
  • Manualtreue und Transparenz bei Behandler_innen
  • Verstehen und Einsicht bezüglich der Lebensprobleme (Problemaktualisierung)
  • Das Erlernen der Fähigkeit Probleme zu lösen (Problembewältigung)
  • Motivation zur Veränderung und Mitarbeit (Motivationale Klärung)
  • Entdeckung von Stärken, Möglichkeiten (Ressourcenaktivierung)

Was kann Psychotherapie?

  • Sichtweisen auf sich / die Welt / Probleme verändern
  • Neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten stärken
  • Beim schrittweise üben unterstützen
  • inneres Leiden und Symptome verringern
  • Wissen vermitteln, Verstehen der Erkrankung / Probleme und Umgang damit
  • Ressourcen entdecken und stärken
  • Anteilnehmende Begleitung, Beratung, stabilisierende Effekte erzielen

Was kann Psychotherapie nicht?

  • Andere Menschen verändern
  • Unmögliches leisten, wie z. B. Partner_innen zurückholen, die Vergangenheit verändern, Rahmenbedingungen der Realität verändern
  • Psychotherapie ist per Definition ein Versuch zur Hilfeleistung, dessen Erfolg nicht garantiert sein kann
  • Vielen Menschen hilft sie jedoch sehr erfolgreich!
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